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Seilbahn-Bürgerentscheid: Warum ich mit „nein“ stimme…

Hamburger Seilbahn

Bis Sonntag, den 24. August können die Hamburgerinnen und Hamburger im Bezirk Mitte noch darüber abstimmen, ob sie für den Bau einer Seilbahn zwischen St. Pauli un den Musicaltheatern auf der anderen Elbseite sind. Als Bürgerschaftsabgeordneter aus Mitte stimme ich mit „nein“….

Es ist schon bestimmt 2 Jahre her, dass ich von diesen Seilbahnplänen das erste Mal gehört hatte. Damals ging die Seilbahn noch bis Wilhelmsburg. Später gab der SPD-Senat zu erkennen, dass für ihn eine Überfahrt des Hafens nicht in Betracht kommt. Damit blieb nur noch die Strecke von St. Pauli über die Elbe bis zu den inzwischen zwei Musicaltheatern übrig.

Aus meiner Sicht zu wenig, um damit die Nachteile dieses Vorhabens aufzuwiegen:

  1. Die städtische Fährgesellschaft HADAG verliert durch den dann überflüssigen Transport der Musicalgäste ca. 1. 000.000 € an Einnahmen. Diese müssten dann entweder durch Steuermittel oder durch höhere Preise oder eine Ausdünnung des Fährfahrplans kompensiert werden. Da kann ich als Bürgerschaftsabgeordneter keinen Vorteil sehen, weil an anderer Stelle kein unmittelbarer monetärer Gewinn entsteht.
  2. Die Anwohner auf St. Pauli und in der Neustadt sind durch die vielen Großveranstaltungen (Schlagermove, Harley Days, 4x Dom im Jahr, Motorrad-Gottesdienst, Hafengeburtstag etc.) schon sehr „geplagt“. Die vermehrte Verkehrsbelastung durch Reisebusse, mehr Autos und damit verbundenen Parksuchverkehr treffen gerade die Stadtteile, die eben schon eine erhöhte Last für das Wohl der Gesamtstadt tragen. Diese Last ohne Not zu erhöhen, kann kein Abgeordneter in der Abwägung der Vor- und Nachteile gutheißen.
  3. Die Entscheidung, ob eine Seilbahn die berühmte und von uns Hamburgern geliebte Elbkulisse, gravierend verändert, hätten alle Hamburger fällen müssen. Das wollte der SPD-Senat nicht, als Bürgerschaftsabgeordneter, der nicht nur seinem Wahlkreis verpflichtet ist, sondern auch den Interessen der ganzen Stadt kann ich daher einen Bürgerentscheid nur in Mitte nicht gutheißen.
  4. Es gibt nicht viele Grünflächen in den innerstädtischen Quartieren. Der alte Elbpark wird durch den Bau der Seilbahn erheblich beeinträchtigt. So sollen durch die Errichtung der Seilbahn-Stützbalken („Pylone“) viele alte Bäume gefällt werden. Dies trifft vor allem die Bewohner auf St. Pauli und in der Neustadt, sie sind auf die wenigen Grünflächen vor Ort angewiesen.

Mehr infos zum Thema:

Homepage der Seilbahngegner

Homepage der Seilbahnbefürworter

Seilbahn: Wer trägt das Risiko?

 

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