Allgemein Stadtentwicklungspolitik

Lebenswertes St. Pauli

St. Pauli

Die Gentrifizierungsprozesse in der Schanze und zunehmend in St. Pauli stoßen auf mehr und mehr Widerstand. Die Spirale von steigenden Mieten, Verdrängung von Kleingewerbe und Einzelhandel durch großkommerzielle Ladenketten darf sich so nicht fortsetzen.

Wir Grüne wollen attraktive, lebenswerte Innenstädte. Für uns zählt ein Miteinander von Wohnen, Arbeiten, von Kitas und Büros, von Kleingewerbe und Einzelhandel. Die Umwandlungsprozesse wie auf der Schanze schaffen zunächst teurere Läden, dann höhere Wohnungspreise und schließlich eine Monokultur aus Ketten und einer sehr einheitlichen Sozialstruktur. Das widerspricht unserem Ziel vielfältiger, sozial reicher Stadtteile.

Dort, wo die Umwandlungsprozesse die Vielfalt bedrohen, sehen wir Grüne sie deswegen mit Sorge und werden dagegen aktiv. Für St. Pauli haben wir z.B. eine Umwandlungsverordnung und eine Erhaltenssatzung auf den Weg gebracht. Auch in St. Georg rund um die Lange Reihe fordern wir eine solche Satzung schon lange. Leider haben wir dafür in den letzten Jahren keine Mehrheit gefunden. Hätten wir uns politisch damit durchgesetzt, wäre das Lädensterben an der Langen Reihe nicht so gekommen, wie es sich heute darstellt.

Wo wir es können – auch in der Schanze hatten wir nicht die notwendige Mehrheit auf unserer Seite – mischen wir mit und versuchen, schädliche Entwicklungen aufzuhalten. Ein Beispiel ist das REAL-Markt-Gelände. Hier setze ich mich gegen Schicki-Micki und für bodenständige Konzepte ein. Und wir Grünen denken noch einen Schritt weiter: in Hamm und Borgfelde überlegen wir bereits jetzt, welche Bereiche zukünftig von Verdrängungsprozessen betroffen sein könnten und wie wir ihnen vorbeugen.

Eines möchte ich aber auch klar sagen: Prozesse lassen sich nicht auf Knopfdruck beenden. Es gilt immer noch, Bewusstsein für den Charakter eines Stadtteils zu schaffen und Mehrheiten für dessen Zukunft zu organisieren. Daher rufe ich jeden Bürger auf, mitzumachen und sich zu engagieren, denn Schweigen bedeutet oft eine Stimme für die Gegenseite.

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