Bürgerrechte Lesben, Schwule und Transgender

Gedenkveranstaltung zum Transgender Day of Remembrance

Zum Transgender Day of Remembrance (TDoR) am 20. November um 18 Uhr organisiere ich zusammen mit der Grünen Landesarbeitsgemeinschaft Queergrün eine Gedenkveranstaltung bei der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, um auch auf das Leid von Transpersonen hinzuweisen.

Am TDoR, dem „Gedenktag für die Opfer von Transphobie“, soll weltweit den Opfern transphober Gewalt gedacht und auf diese Problematik aufmerksam gemacht werden. Laut Statistik von Transgender Europe wurden von Januar 2008 bis Oktober 2018 weltweit 2.982 trans* Menschen ermordet. Die Dunkelziffer wird jedoch noch deutlich höher geschätzt. Ich freue mich daher, dass wir eine Gedenkveranstaltung am Gedenkstein für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus unter Beteiligung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme durchführen können. Cornelia Kost von der Landesarbeitsgemeinschaft Queergrün und ich werden begrüßen, dazu gibt es weitere Grußworte, unter anderem von der dgti (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität).

Der Stein im Gedenkhain der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wurde am 11. Mai 1985 aus Anlass des 40. Jahrestags der Befreiung der Konzentrationslager zum Gedenken an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht. Initiiert wurde der aus rosafarbenem Granit geschaffene Stein von der Unabhängigen Homosexuellen Alternative mit Unterstützung des Hamburger Senats. Dieser Gedenkstein war der erste Gedenkort für die „vergessene“ Opfergruppe der Homosexuellen, der auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers geschaffen wurde.

Gedenkveranstaltung zum Transgender Day of Remebrance
Freitag, 20. Nevember, 18 Uhr
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 72, beim Gedenkstein für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus

Ich freue mich über viele Teilnehmende. Bitte melden Sie sich wegen des Infektionsschutzes mit Angabe des Namens und der Anschrift an, wenn Sie an der Gedenkveranstaltung teilnehmen möchten unter: alexander.fricke@gruene-fraktion-hamburg.de

Sollte sich die rechtliche Lage zum Infektionsschutz noch verändern, behalten wir uns vor, die Veranstaltung auch noch kurzfristig absagen.

Infos zur An- und Abreise:

Wenn Sie mit dem Bus anreisen ist es sinnvoll, an der Haltestelle „Jean Dolidier Weg“ auszusteigen, dann in den Jean-Dolidier-Weg hinein zu gehen und einen kurzen Fußweg bis zum „Haus des Gedenkens“ zu gehen, welches sich auf der linken Seite befindet. Der Gedenkstein befindet sich im „Gedenkhain“ – es ist das gelb markierte „i“ unter der Nummer „3“.

Hinfahrt: Bus 227 von Bergedorf um 17.33 Uhr Richtung Neuengamme (Ankunft Haltestelle „Jean-Dolidier-Weg“ um 17:50 Uhr)
Rückfahrt: Bus 227 um 19:10 Uhr von der Haltestelle „KZ-Gedenkstätte, Mahnmal“ zurück zum Bahnhof Bergedorf

1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen

  1. s.o. sagt:

    Es folgt eine Grußadresse für die Veranstaltung in Neuengamme am Freitag 20.11.2020
    ———————————
    Liebe Veranstalter*innen,
    liebe Transgender, Dykes, Homos, Queers, Lesben, Frauen, Jungs und Mädels
    liebe Alle

    2014 hatten wir als Gruppe das Bedürfnis bei den jährlichen Befreiungsfeiern des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück und der Uckermark ein Gedenken an die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen und Mädchen zu veranstalten.
    Wir standen als relativ kleine Gruppe am See, der an das Gelände grenzt, hatten Blumen dabei und haben uns das Wenige erzählt, das zu Lesben und deren Verfolgung während des Nationalsozialismus für uns zugänglich war.
    Indem wir dort standen und bemerkten, dass das Wenige und auch der Rahmen der Veranstaltung dem, was uns bewegte, nicht gerecht wurde, hatten wir uns für 2015 erstmals überlegt, eine tönerne Kugel mit Inschrift niederzulegen – und auf dem Gelände als ein sichtbares Erinnerungszeichen zu hinterlassen.

    Seit 2016 versuchen wir mit Anträgen an die offiziellen Entscheidungsträger und -trägerinnen der Mahn- und Gedenkstätte den dauerhaften und anerkannten Verbleib der Gedenkkugel am neuen Gedenkort zu erwirken.
    Wir stoßen damit auf Widerstände, aber auch auf anhaltende Unterstützung von hunderten Menschen aus aller Welt. Daraus sind Beziehungen und Freundschaften entstanden, die im politischen Wind von rechts wärmen und stärken.
    Besonders freut uns die Verbindung zu den Lesben, die bereits in DDR Zeiten den lesbischen Frauen vor Ort gedenken wollten – entgegen der Widerstände der damaligen Gedenkstättenverwalter und der Staatssicherheit. Sie machen sichtbar, dass Widerstand Tradition und Geschichte hat.

    Wir freuen uns, als Teil der queeren Community, dass ihr euch zur Gedenkveranstaltung zum Transgender Day of Remembrance zusammenfindet und an die erinnert, die in Neuengamme und den Außenlagern gelitten haben und ihr Leben lassen mussten.
    Das Wenige, das über die Lebensgeschichten von Transgenderpersonen während des Nationalsozialismus bekannt sein dürfte, verweist auf die Lücken in der gegenwärtigen Gedenkkultur und Forschung, nicht aber auf das Bedürfnis denen zu gedenken, denen man sich im Herzen verbunden fühlt.

    Mit solidarischen Grüßen
    Initiative „Autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich“

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