Verkehrspolitik

Baumverlust in Hamburg gestoppt!

Hamburg hat unter den deutschen Großstädten die meisten Straßenbäume pro Einwohner. Dennoch gab es in den letzten Jahren kaum ein Bürgergespräch, wo kein Baumverlust beklagt wurde. Jetzt hat sich die Situation gedreht.

Seit Regierungsantritt 2015 hat die grün-geführte Umweltbehörde mit dazu beigetragen den Baumschwund deutlich abzubremsen und das Defizit zwischen Fällungen und Pflanzungen an den Straßen liegt jetzt (2020) fast bei null und sogar drüber. Das ist eine gute Entwicklung.

Baum Foto Eiche
Foto: Umweltbehörde

Dies zu erreichen war ein Kraftakt, und der Erhalt des Bestands bleibt eine Herausforderung. Stürme und Hitze, Trockenheit und Baumkrankheiten, Straßenbau und die wachsende Stadt bedeuten Stress und gefährden viele unserer rund 224.000 Straßenbäume. Der Schutz und die Pflege der Bäume kosten Anstrengung und auch Geld.

Tabelle: Umweltbehörde

Zahlen und Fakten zu Hamburgs Bäumen

  • Hamburg hat ca. 224.000 Straßenbäume
  • Sie sind einsehbar im Online-Baumkataster. Dort können die Bäume mit Art, Umfang, Kronendurchmesser und Alter angeklickt werden.
  • Nicht einzeln erfasst sind: geschätzt 600.000 Bäume in Parks und Grünanlagen, etwa 1 Mio Bäume auf privaten Grundstücken und rund 6 Mio. Bäume in Hamburgs Wäldern (auf einer Fläche von 5.360 Hektar)

    Grafik: Umweltbehörde
  • Hamburg hat etwa 132 Straßenbäume auf 1.000 Einwohner, in Berlin sind es 123, in Leipzig 111 Bäume, in München 74 und in Köln 69 Bäume je 1.000 Einwohner (Quelle: Statista Research)
  • An Hamburgs Straßen wachsen mehr als 300 verschiedene Baumarten.
  • Die fünf häufigsten Baumarten an den Straßen sind: Linden, Eichen, Ahorn, Hainbuchen und Platanen.
  • Obstbäume: Es gibt allein an den Hamburger Straßen rund 250 Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume, dazu noch einmal 325 Walnussbäume.
  • Hamburgs ältester Baum steht in Harburg am Neuländer Elbdeich und ist eine ca. 850 Jahre alte Eibe.
  • Der älteste Straßenbaum steht am Albertiweg in Altona: Die dortige Eiche (Quercus robur) stammt von ca. 1720

    Grafik: Umweltbehörde
  • Im Ranking der Bezirke liegt Wandsbek mit rd. 60.000 Straßenbäumen vorn, Hamburg-Mitte folgt mit rd. 40.000 auf Platz 2.
  • Ein hundertjähriger Baum, etwa 20 Meter hoch, 12 Meter Kronendurchmesser verarbeitet an einem Sonnentag 18 Kilogramm Kohlendioxid. Für eine Tonne Holz entzieht er der Atmosphäre rund 1,8 Tonnen Kohlendioxid.
  • Seit den 1950ern sind in Hamburg rd. 150.000 Straßenbäume neu gepflanzt worden.
  • Die Kosten für eine Neupflanzung an den Straßen liegen in der Regel bei rund 1.500 Euro, können aber je nach Standort auch bis zu 5.000 Euro betragen

Tipp: Seit 2010 läuft die Spendenaktion „Mein Baum – meine Stadt„. Privatleute oder Firmen können Straßenbäume spenden. Pro 500 Euro Spende für einen Baum finanziert die Stadt den Rest.

1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen

  1. marion sagt:

    Hallo, ich finde trotzdem, dass immer noch viel zu viele alteBäume der Säge zum Opfer fallen. Aus zum Teil für mich nicht nachvollziehbaren Gründen. Auch wenn dafür in manchen Fällen junge Bäume nachgepflanzt werden, ist das doch kein Ersatz. Weder optisch noch was den CO2 Austausch angeht. Bäume sind in einer Großstadt einfach unersetzlich. Es sterben leider schon genug durch natürliche Feinde, Wassermangel, hohen Temperaturen oder Flächenversiegelung.

    Freundliche Grüße
    Marion

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