Umweltpolitik

Kraftwerk Tiefstack: Weg von Kohle – hin zu Erneuerbaren

Im Juni wurden die Senatspläne vorgestellt, wie das Kohlekraftwerk Tiefstack sich in ein ‚Energiepark Tiefstack‘ von Erneuerbaren plus Gas und Holz im Übergang bis 2030 entwickelt. Diese Maßnahmen sind das Rückrat des Hamburger Klimaplans.

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und der Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke Christian Heine (HEnW) haben im Juni den aktuellen Stand des Konzept zur Vollendung des Hamburger Kohleausstiegs vorgelegt. Das Heizkraftwerk Tiefstack soll als letztes Hamburger Kohlekraftwerk durch verschiedene klimaneutrale Wärmelösungen ersetzt werden. Dazu gehören u.a. Abwärme aus Industrie und Müllverbrennung, Power-to-Heat und vor allem Flusswärmepumpen, die Wärme aus der Norderlebe und der Bille gewinnen sollen.

Foto: Wärme Hamburg

Zusätzliche Wärmelieferungen kommen aus Abwärme der Kupferhütte Aurubis sowie der Müllverwertung Borsigstraße, die durch technologische Innovationen die Wärmelieferung künftig deutlich erhöhen kann. Zur Absicherung der Wärmeversorgung in Spitzenlastzeiten wird das bestehende Heizkraftwerk Tiefstack auf den wahlweisen Einsatz von Erdgas oder nachhaltiger

 

Biomasse aus Rest- und Schadholz umgestellt. Eine neue Wind-zu-Wärme-Anlage, ein großer Wärmespeicher sowie ein saisonaler Aquiferspeicher erhöhen die Flexibilität und runden das Konzept ab. Die Abwärme aus Aurubis und die zusätzliche Wärmeauskopplung aus der Müllverbrennungsanlage Borsigstraße werden bereits 2025 in vollem Umfang zur Verfügung stehen und den Einsatz von Kohle in Tiefstack deutlich reduzieren. Der Senat wird damit den Anforderungen des Hamburgischen Klimaschutzgesetzes gerecht, den Einsatz von Kohle bis zum endgültigen Ausstieg weitestgehend zu reduzieren. Der Kohleausstieg soll bis spätestens 2030 vollzogen sein – mit dem vorgestellten Konzept gibt es die realistische Chance, den Ausstieg ein bis zwei Jahre früher möglich zu machen.

Grafik: Wärme Hamburg

Mit der Fertigstellung des Energieparks Tiefstack sinken die CO2-Emissionen der zentralen Hamburger Stadtwärmeversorgung gegenüber heute um 70 bis 80 Prozent.

Den größten Anteil grüner Wärme sollen künftig Flußwärmepumpen zum Energiepark Tiefstack

beisteuern, die ihre Wärme überwiegend aus Bille und Elbe gewinnen. Die beiden Wärmepumpen können mit zusammen rund 230 Megawatt Leistung 130.000 Haushalte mit grüner Wärme versorgen und wären derzeit die größten in Deutschland geplanten Anlagen.

Ältere Posts zum Thema:

Hamburgs Wärmewende mit Gasrisiko?

„Tschüss Kohle!“ – Ein Kohleausstiegsgesetz für Hamburg

Volksentscheid Netzrückkauf knapp gewonnen

 

1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert