Altstadt Gleichstellungspolitik Hamm Neustadt Rechts- und Innenpolitik St. Georg St. Pauli

Queerfeindliche Gewalt in Hamburg: Anzeigebereitschaft geht zurück

Keine schöne Nachrichten habe ich auf meine Fragen an den Senat zu den angezeigten Fällen von Hasskriminalität gegen queere Menschen auf Hamburgs Straßen erhalten. Demnach wurden im letzten Jahr 56 solcher Delikte angezeigt, 13 Taten weniger als in 2021.

Die Anzeigebereitschaft der Opfer hat also nachgelassen.

Von den 56 angezeigten Taten sind 18 Delikte der Körper- oder gefährlichen Körperverletzung zuzuordnen. 44 Fälle sind Delikte gegen die „sexuelle Orientierung“ und zwölf gegen die „geschlechtsbezogene Diversität“.

Interessant ist die Verteilung der physischen Gewalttaten (Körperverletzung nach §223/§224) auf die Stadtteile: St. Pauli und St. Georg können hier jeweils vier vermelden, der Rest verteilt sich quer durch die Stadt von Winterhude über Billwerder bis nach Harburg.

Pride 2022

Vor einem Jahr habe ich mit meinem SPD-Kollegen Simon Kuchinke einen Bürgerschaftsbeschluss angeschoben, dessen Senatsantworten aktuell in den Ausschüssen beraten werden. Dringlich aus meiner Sicht ist eine Umsetzung des Sensibilisierungskonzeptes in den Polizeikommissariaten und eine Kampagne zur Steigerung der Anzeigebereitschaft, wie sie inzwischen auch die Stadt München auf den Weg gebracht hat.

 

Die 56 angezeigten Fälle verteilen sich wie folgt auf die Stadtteile in Hamburg: St. Georg: 12; St. Pauli: 4; Wandsbek: 4; Winterhude: 4; Altstadt: 4; Harburg 3; Langenhorn: 1; Rothenburgsort: 1; Billwerder: 1; Stellingen: 1; Rahlstadt: 1; Sternschanze: 1; Hausbruch: 1; Finkenwerder: 1; Lokstedt: 1; Bahrenfeld: 2; Neustadt: 2; Poppenbütel: 1; Eidelstedt: 1; Uhlenhorst: 1

Nicht alle oben genannten Fälle sind auch konkret den Stadtteilen zu ordnen. Denn wenn Beleidigungen oder Bedrohungen im Netz angezeigt werden, wird der Stadtteil des Opfers angegeben (siehe Senatsantworten).

Ältere Posts zum Thema:

Strafmaß gegen antiqueere Gewalt soll verschärft werden

Einladung: Vielfalt statt Gewalt – wie sicher sind queere Menschen in Hamburg?

Meine Rede zur queerfeindlichen Gewalt

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert